Geflüchtete Roma haben in Deutschland kaum mehr eine Chance auf Asyl, seit die Bundesregierung das Asylrecht verschärft und ihre Herkunftsländer als „sichere Herkunftsstaaten“ eingestuft hat. Viele Roma haben sich in ihrer Not und Verzweiflung auch an die christlichen Kirchen gewandt und bitten um Schutz. Das taten auch mehrere Roma-Familien im September 2015 kurzzeitig im Hamburger Michel.

Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen und viele Einzelne engagieren sich dafür, dass die Situation der Roma asylrechtlich anders bewertet wird. Sie tun dies auch aus einer historischen Verpflichtung heraus, weil Roma und Sinti aus ganz Europa in der NS-Zeit hunderttausendfach verfolgt und ermordet wurden. Doch alle Bemühungen prallen bislang an den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen ab. Fatal ist vor allem, dass die gruppenspezifische Verfolgung  von Roma meist ausgeblendet wird.

Als Kirchenkreis Hamburg-Ost fordern wir, dass Angehörigen der Roma solange das Recht auf einen Aufenthalt in Deutschland gewährt werden muss, bis sie in ihren Heimatländern als Bürgerinnen und Bürger mit gleichen Rechten anerkannt sind und das durch staatliches Handeln gewährleistet wird. Wir als Teil der evangelischen Kirche wollen an diesem Abend über die Situation der Roma informieren und die untragbaren Verhältnisse deutlich machen.

Dazu haben wir Gäste eingeladen.

Begrüßung: Pröpstin Isa Lübbers

Es sprechen:
• Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland
• Bernd Mesovic, stellvertretender Geschäftsführer von PRO ASYL
• Svenja Stadler, Mitglied der SPD-Fraktion des Bundestags
• Tijana Joksić, Juristin und Menschenrechtsaktivistin

Moderation: Sabine Rheinhold, Journalistin
+) Evangelisch-Lutherischer
Kirchenkreis Hamburg-Ost

Montag, 18. April 2016 um 19.00 Uhr
Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg